Neuer Raketenmodellbaubogen der RAMOG

Über 8000 Mal wurde unser bisheriges Modell gebaut und noch öfters geflogen, da das Modell natürlich wiederverwendbar ist.

Unsere Hauptabnehmer sind Schulen, die das Modell im Physik- und Werkunterricht einsetzen. Selbst haben wir bei Ferienprogrammen und bei Modellbauausstellungen bei vielen Kindern und Jugendlichen Begeisterung über die „echt fliegenden“ Raketen aus Papier wecken dürfen.

Die Idee zur Konstruktion des Baubogens kam im Jahr 1987, zwei Jahre nach der Gründung der RAMOG, vom damaligen Raketenmodellreferenten des Deutschen Aero Clubs, Günther Jordan. Er hatte uns einen Stand auf der AERO 1987 in Friedrichshafen vermittelt, mit dem wir über den neu aufstrebenden Raketenmodellsport informieren wollten.

Günther Jordan wollte die jugendlichen Messebesucher mit einem einfachen und sehr kostengünstigen selbstgebauten Modell für den Raketenmodellbau begeistern, etwa analog dem Wurfgleiter des Deutschen Aero Clubs, der auf allen größeren Informationsständen des DAeC angeboten wird.

Aus diesen Vorgaben entwarf Herbert Gründler ein Modell, dessen Teile auf einen DIN-A4 Kartonbogen gedruckt werden konnten, natürlich ohne den Antrieb und den Ballastkörper. Mit einer Drallstabilisierung wurden Baufehler weitgehend eliminiert.

Die Bergung sollte möglichst einfach, d.h. nur über die Trennung der Spitze vom Raketenkörper (sog. Taumelbergung) erfolgen. Diese Bergungsart wird bei sehr leichten Raketenmodellen bevorzugt und ist auch für kleinere Startplätze geeignet, da die Abdrift durch den Wind gering bleibt.

Robert Klima, seinerzeit neu bei der RAMOG, erstellte die Druckvorlage. Da nur ein einmaliger Einsatz bei der Luftfahrtmesse AERO in Friedrichshafen geplant war, wurde nur eine kleine Auflage von 200 Exemplaren gedruckt.

Der Einsatz in Friedrichshafen lief so ab, dass jeweils 8 Schüler die Modelle in etwa 2 Stunden zusammenbauten und anschließend unter unserer Aufsicht und Hilfestellung auf dem Parkplatz des Messegeländes starteten. Danach begann die nächste Gruppe mit dem Ausschneiden und Kleben.

Die Aktion kam sehr gut an und von den 200 Baubogen waren nur 20 Stück übrig geblieben. Schon wenige Tage nach der Messe rief ein Lehrer an und bat dringendst um die Lieferung der restlichen Baubogen. Er war aber nur der erste einer Vielzahl von Lehrern, die unbedingt den Baubogen für den Unterricht haben wollten und das möglichst bald. Schleunigst ließen wir 500 Stück nachdrucken, die aber ebenfalls in kurzer Zeit vergriffen waren. Die nächste Auflage war dann schon 1000 Stück, die aber nach drei Jahren ebenfalls aufbraucht waren. Wir steigerten die Auflagen bis auf eine Größe von 3000, wobei von Auflage zu Auflage kleine Verbesserungen erfolgten.

Nachdem im vergangenen Jahr 2011 die letzte Auflage überraschend schnell aufgebraucht war, beschlossen wir einen komplett neuen Entwurf, der diesmal von Robert Brunner, unserem Schatzmeister erstellt wurde. Er berücksichtigt zahlreiche Verbesserungsvorschläge, die in den letzten Jahren von unseren „Kunden“ eingegangen waren.

Das neue Modell ist aerodynamisch günstiger gestaltet und zeigt daher eine gesteigerte Flughöhe (ca. 90 m mit Motor A8-3). Das Modell ist stabiler geworden und kann mit A bis C-Motoren ausgestattet werden. Das bisherige Modell war nur für A- und B-Motoren geeignet.

Einzelne Teile wie z.B. die Spitze, die bisher von jüngeren Schülern nur unter Schwierigkeiten zu formen waren, haben wir durch Faltkörper ersetzt. Die Bauzeit hat sich leicht verlängert, da 12 kleine Bauteile mehr auszuschneiden und einzubauen sind. Einige Teile, die der Optimierung des Designs dienen, können ohne Wirkung auf die Funktion auch weggelassen werden.

Technische Daten:

Länge über alles: 340 mm
Durchmesser mit Leitflächen: 96 mm
Durchmesser des Rumpfes: 23 mm
Startgewicht (mit Motor A8-3): 35 g
Leergewicht nach Brennschluss: 30 g
Flughöhe (mit Motor A8-3): ca. 90 m
Bergungssystem: keines (sog. Taumelbergung)
Zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen: Drallstabilisierung

Der Bausatz umfasst neben dem Ausschneidekarton (Baubogen) die Ballastmasse (Schulknetmasse), ein Stück Verbindungsschnur zwischen Raketenkörper und Spitze, sowie spezielle Schubnoppen für die Überleitung des Schubes in den Raketenkörper.

Anfragen bitten wir an den Vereinsvorstand zu richten. RAMOG-Vereinsmitglieder erhalten auf Anforderung ein Erprobungs-Modell kostenfrei zugesandt.