3. Ausgabe

2. Kölsches Raketenseminar

Am 24. 03. 2002 lud Hendrik Lau,
Modellflug-Fachreferent für Raketenflug des DAeC LV NRW, auf den
Flugplatz Kurtekotten/Leverkusen Raketenmodellbauer aus ganz NRW zu
einem Workshop und Seminar ein, welches inhaltlich auf
raketenmodellbauspezifische Belange zugeschnitten war.
Bei schönsten Frühlingswetter begann das Seminar gegen 10
Uhr in einem der beiden Seminarräume des Luftsportclubs (LSC)
Bayer Leverkusen. Fachlich hochqualifizierte Beiträge zu den
Themen "Elektronik und Avionik von Experimentalraketen", "Herstellung
von Raketenspitzen mit höchster Genauigkeit", "Herstellung
von hochpräzisen Raketenrümpfen" sowie "Hilfswerzeuge
und Zünder im Eigenbau" waren für alle
Seminarteilnehmer von großem Interesse und Lerneffekt. In
weiterführenden Gesprächen wurden die Flugphysik von Raketen
als auch die Sicherheitsbestimmungen für Raketenstarts vertieft
und eine Checkliste für sichere Startabläufe erstellt.
Des weiteren diente das 2. Kölsche Raketenseminar als Generalprobe für den kommenden T2-Lehrgang (gemäß §27 SprengG), welcher von dem Verein RAMOG e.V. vom 04.- 06. 04. 2002 in Wertingen/Roggden durchgeführt wird. Die Erlangung einer Erlaubnis nach §27 SprengG befähigt Raketenmodellbauer in Deutschland Motoren mit mehr als 20 g Treibstoff zu verwenden, Motoren zu bündeln oder mehrstufige Raketen zu bauen. T2-Lehrgangstelnehmer hatten somit auf dem Raketenseminar die Gelegenheit ihre Zündkontrollgeräte auf T2-Konformität hin überprüfen zu lassen, bekamen Antworten auf offenstehene Gesetztesfragen und konnten in prüfungsrealer Atmosphäre in einem der beiden Flugfenster einen Testflug ihrer Prüfungsraketen durchführen.
Das erste Raketenstartfenster erstreckte sich in der
Mittagspause der UL-Piloten von 13.00 - 14.00 Uhr. Guido Plützer,
Seminarteilnehmer und T2-Aspirant, stand dabei in steter
Funkverbindung mit der Flugleitung des Fluglatzes Kurtekotten. Mit großen
Interesse verfolgten auch die UL-Piloten das Treiben auf der sonst in
der Mittagspause eher ruhig anmutenden Start- und Landebahn.
Das zweite Flugfenster begann mit vereinzelten Raketenstarts ab 17.00 h
und wurde mit fortschreitender Stunde von Raketen zunehmend
frequentiert. Des weiteren wurden einige Flüge mit
Raketen-Gleitern (FAI-Klasse S8E) vorgeführt. Hierbei handelt es
sich um volltaugliche ferngesteuerte Segelflugzeuge, welche vom Boden
aus mit einem Raketenmotor unabhängig von jeglicher Thermik in
ca. 10 Sekunden auf 300 m Höhe gebracht werden und im Gleitflug möglichst
nah im abgesteckten Areal landen müssen.
Zusammenfassend ist zu sagen, daß das 2. Kölsche
Raketenseminar als ein voller Erfolg zu bewerten ist.
Flugzeuge und Raketen zeigten sich in einer seltenden Nähe und
Zusammengehörigkeit. Wichtige Lerninhalte wurden von den
Referenten erfolgreich vermittelt und alle Raketenstarts gipfelten in
einer erfolgreichen Durchführung. Zukünftige
T2-Lehrgangsteilnehmer wurden gezielt auf ihre theoretische und
praktische Prüfung in Form einer Generalprobe vorbereitet. Die
Zusammenarbeit der Flugplatzleitung mit den Raketeuren war vorbildlich
und muß hoch gelobt werden!
Sowohl die Seminarteilnehmer als auch UL-Piloten und Mitglieder des
LSC Bayer Leverkusen baten um eine Durchführung eines weiteren
Seminars rund um die Modellflugsparte S (Raketen.
Für die finanzielle Unterstützung des 2. Kölschen
Raketenseminars sei dem LSC Bayer Leverkusen und der
Modellflugkommision LV NRW gedankt. Des weiteren für den überaus
reibungslosen Ablauf und der gelungenen Symbiose Flugzeug und Rakete
gilt der Dank ebenfalls dem Vorstand, den Piloten und der Flugleitung
des Luftsportclubs Bayer Leverkusen.
Euer Hendrik Lau
Inhalt | < Artikel > | © 2002 Ramog e.V.